Baubericht



Baubericht über die Ausstattung

meines RCGF 40 Boxer mit Bordanlasser

 

 

Bei der Entscheidung zum Bau der großen Fauvel AV-222 war mir klar dass sie mit einem alltagstauglichen Benzinmotor ausgestattet werden sollte. Es sollte ein Motor sein, für den auch ein Bordanlasser „von der Stange“ verfügbar war.
Bei einem geplanten Maßstab von 1:4 mit einer Spannweite von 410 cm und der Erwartung für vorbildähnliches Starten und Fliegen erschien mir ein ZG 28 ausreichend. Der Motor ist schon in zahlreichen Motorsegler-Modellen eingesetzt und der dazu passende verfügbare FEMA-Bordanlasser hat oft genug seine Zuverlässigkeit bewiesen. Meine Konstruktion sollte dann weiter um diese Antriebseinheit entstehen.

Aber wie schon in meinem Bericht über den Bau des Modelles erwähnt, änderte mein Besuch des Originals in Schweden alles. Die Bemerkung von Hans Martinsson, dass in ein solches Flugzeug doch wohl ein Boxermotor gehört, ging mir nicht mehr aus dem Sinn. Zum Schluss warf ich alle Überlegungen zur Motorisierung über den Haufen. Gesucht wurde der kleinste (derzeit) verfügbare Benzin-Boxermotor. Fündig geworden bin ich schließlich bei KPO-Modellbau, wo der RCGF 40 Boxer im Programm ist. Ich habe gemessen, gerechnet, gezeichnet und letztendlich habe ich mich auf diesen Motor festgelegt.

Der Motor im Lieferzustand

Der RCGF 40 Boxer, wie er bei KPO erhältlich ist.

 

Guten Mutes bestellte ich den Motor und setzte mich gleich mit der Fa. FEMA wegen des Anlassers in Verbindung. Leider musste ich erfahren, dass für diesen Motor kein Anlasser zur Verfügung steht. Meine Endtäuschung war verdammt groß. Nach ein paar schlaflosen Nächten war mir klar, wenn der Motor per Bord-anlasser gestartet werden soll ist wieder einmal Eigeninitiative gefragt. Es bleib mir keine andere Möglichkeit, als mich selber an einer Konstruktion zu versuchen.

Außerdem wuchs der Maßstab des Nachbaus auf 1:3,5 mit 4,65 m Spannweite an. Die Notwendigkeit sah ich darin, dass der ausgewählte RCGF 40 Boxer zum einen komplett in den Rumpf passen sollte, und zum anderen das Modell nicht heillos übermotorisiert wird. Ich will je weiterhin vorbildgetreu fliegen!

Intensive Überlegungen und lange Telefonate mit Irmin Barnert und Begutachtung von Universal-Anbausätzen führten zu dem Entschluss zur Anpassung eines FEMA-Universalbausatzes an meinen RCGF 40 Boxer. Dazu mussten aber einige wichtige Teile am Motor geändert, bzw. neu angefertigt werden.
Ich musste einen neuen Propelleradapter, eine Aufnahme für das Freilaufritzel und eine neue Aufnahme für das Antriebsritzel mit den dazugehörigen Pass- und Distanzstücken konstruieren. Gleich mit dabei habe ich die Schalldämpferanlage konzipiert. Auch sie soll natürlich komplett unter der Motorhaube verschwinden.

Die Konstruktion

Der Anlasser und der Auspuff in der Theorie

Zu meinem großen Glück fand ich dann auch noch einen modellfliegenden Feinmechaniker mit der benötigten Metall-Werkstatt, denn Metallbearbeitung ist (noch) nicht mein Metier! Gemeinsam haben wir die Teile gefertigt, angepasst und geändert, bis alles wie gedacht zusammenpasste und -spielte.


Der Anbausatz Motor mit Anlasser
   

Der Anbausatz, und wie der Motor in meine Fauvel integriert werden soll.

Natürlich stand aber die Nagelprobe noch aus. Um die Probe aufs Exempel zu machen habe ich auch gleich einen Auspuff fertiggestellt. Ein passender Teststand wurde zusammengeschraubt und der komplette Antriebsstrang darauf montiert. Für die Bedienung habe ich auch die notwendigen Ansteuerungen für den Anlasser, Choke und Vergaser fertiggestellt.

Der Motor auf dem Teststand 

Fertig für den ersten Testlauf

So konnten die ersten Versuche und Einstellungen erfolgen. Nach einer eingehenden Inspektion durch Irmin Barnert ging es dann voller Erwartungen hinaus auf den Flugplatz.
Mit doch etwas zittrigen Händen habe ich den Anlasser betätigt. Aber wie von Irmin vorhergesagt verlief alles ohne jegliche Probleme. Der Anlasser drehte den Motor kraftvoll durch, der Motor sprang gut an und lief mit kleinen Vergasereinstellungen wie ein Uhrwerk.
Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen und alle Zweifel waren verflogen. Ich denke dieses Gefühl kennt jeder Modellbauer, wenn seine Konstruktion sich bestätigt und die Mühen beim Bau vom Erfolg gekrönt werden.

Es wird alles festgehalten! 

Alles wird im Bild dokumentiert

 

Die ersten Testläufe.

 

Inzwischen habe ich weitere Testläufe gemacht. Es sind keine Mängel aufgetreten und ich werde das Triebwerk so in meine große Fauvel einbauen.
Damit war aber auch das erste Jahr meiner Arbeiten an meiner Fauvel vergangen. Zwar habe ich parallel an der Konstruktion des Modells weitergemacht, aber erst nach der Sicherstellung des Antriebes habe ich mit den tatsächlichen Bauarbeiten begonnen. Auch hier ist es inzwischen weitergegangen. Über den aktuellen Stand werde ich hier berichten und meinen Bericht zum Bau des Modells ergänzen.

Nach verschiedenen „Zwischenprojekten“ steht die Fauvel AV 222 jetzt an erste Stelle auf dem Werktisch.
Denn der RCGF 40 Boxer will ja mit seinem Anlasser auch einen richtigen Arbeitsplatz…