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Monte Baldo - Carat - Bericht 2 |
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Der erste Teil des Berichtes endete damit, dass ich ans Abformen des Rumpfes dachte. Nachdem ich das „zigste Mal“ nachgebessert, überpoliert und drübergeschlafen hatte, musste ich mir irgendwann eingestehen dass ich das Thema abformen vor mir her schob: Ich hatte wohl doch Respekt vor der einzusetzenden Energie und Arbeit, aber auch dem Geld, das der Formenbau verschlingt! Natürlich waren es nicht die ersten Formen, aber eine Rumpfform mit ca. 2,5m Länge und geschätzte 10 Kg Harzverbrauch ist etwas anderes als eine Form für Servoabdeckungen! Als ich mir eingestanden hatte dass es nicht das Urmodell ist, sondern die Crux sich zwischen meinen Ohren befindet, konnte ich etwas dagegen machen. Trennbrett bauen, Trennebene festlegen, Zentrierungen setzen.
Nach sehr gründlichem Trennen und Polieren und abschließender Behandlung mit
PVA war’s soweit: Handschuhe an und Maske auf. Stunden später war die erste
Formenhälfte fertig. Schließlich war die Stunde der Wahrheit gekommen: Mein Sohn Tim
und Freund Thomas halfen mir beim Ausformen, meine bessere Hälfte und meine
Tochter bibberten in der Wohnung und hofften für den Familienfrieden dass
alles gut geht... Welch Freude!!!! Das Urmodell hat ein wenig gelitten, aber was soll’s, ich habe meine Form. Nun konnte es an den Rumpfbau gehen. Nach einigen Gesprächen mit Kollegen wurde der Laminierplan festgelegt, und die Form eingetrennt. Samstagmorgens im Mai wurde laminiert.
Der fertige Rumpf war fast perfekt, vor allem die Naht. Ich war stolz wie ein ,,Spanier,, Das Gewicht des Rumpfes war mit 2640g einigermaßen ok. Den nächsten Rumpf werde ich in Sandwichbauweise fertigen, ich bin sicher, dass ich da einiges an Gewicht - bei gleicher Festigkeit, einsparen kann. Etwa im Mai habe ich auch mit dem Flächenbau begonnen. Tim half
mir beim Schneiden der Styrokerne. Abachi ordern und Flächenplan zeichnen waren das nächste. Hier war das größte Problem die V-Form der Flächen: Das Original hat 3°. Dadurch bedingt, und das relativ dünne Profil wurde die Steckung sehr kurz. Und ich wollte unbedingt auf den Bau einer Steckung mit angeformter V-Form verzichten. Um die Statik hinzubekommen wurde in die Trickkiste gegriffen: Zu einen wurde die V-Form auf 2° zurückgenommen (beim stehenden Original hängen durch das Gewicht die Flächen mehr durch als es beim Modell ist, also fällt das nicht auf). Zum anderen wurden die Steckungshülsen selbst laminiert, und so fast 1mm Materialstärke geplant, Als letztes wurde eine Glas/ Kohleschlauch Krafteinleitung in den Holm konstruiert. Nun konnte es losgehen: Ein extra neu gebautes Baubrett und die
neu beschaffte Vakuumpumpe schmälerten die Hobbykasse, Zuerst die Flächenoberseite ins Negativ. Dann die Steckung, Holme, Nasenleiste, Querruderholm usw. einarbeiten dann ist die Unterseite dran. Das liest sich sehr routiniert, in Wahrheit habe ich mir eine Checkliste gemacht. Sogar die Menge des angerührten und verarbeiteten Harzes wurde notiert, um Gewichtssausreißer von Vorneherein auszuschließen. Nach dem ich die Flächen aus dem Vakuum befreit und verputzt hatte, war „Hochzeit“. Endlich!!!! Ich muß gestehen, so langsam ging mir dann doch die Luft aus, und so einen Motivationsschub braucht man dann mal.. Denn, ---- so ganz nebenbei--- habe ich immer an den Formen für Höhenruder, Seitenruder, Fahrwerksabdeckungen, Propellerform(en), Haubenrahmen, Instrumentenpanel . Insgesamt habe ich für die Carat 11 Formen hergestellt. Mein absoluter ,,Liebling,, war: Der Kern für die Kabinenhaube!!! Nur soviel bis hier: Nicht alle Formen gingen beim ersten Mal gleich glatt. Den Haubenkern habe ich mehrmals gemacht, bis ich einigermaßen
zufrieden war. Und es ist noch einiges zu tun: Wie heißt es so schön? Es gibt viel zu tun, packen wir’s an!
Es grüßt Marc Pollrich
Bericht: Marc Pollrich Bilder: Marc Pollrich
Bilder vom Bau der Carat
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