Tips & Knowhow

 

Meine Erfahrungen mit dem Bordanlasser

Oft schon wurde ich gefragt, wie das denn so mit dem Anlasser funktioniert, hat es denn einen Sinn so etwas einzubauen, oder wie ist denn die Handhabung beim Startvorgang.

Aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur sagen, es lohnt sich immer einen Bordanlasser einzubauen.

Dafür sprechen mehrere Gründe:

  • 1. Wir fliegen einen Original-Nachbau eines Motorseglers und da ist es doch schön, wenn wir wie das Original, nach einem längeren Segelflug, den Motor wieder starten können.
  • 2. Die meisten Modell - Motorsegler brauchen wegen des langen Leitwerkträgers recht viel Trimmblei im vorderen Rumpf.
    Warum soll ich unnötig viel Blei mitschleppen, da baue ich lieber etwas mehr Technik ein, die mir nur Vorteile bringt.
  • 3. Aktive Sicherheit !!   Der Motor springt auf,,Knopfdruck,, an. Ich stehe hinter dem Modell und brauche meine Hände nicht mehr in den Gefahrenbereich des Propellers zu bringen. Wir Motorflieger haben doch alle schon mal die Finger im Propeller gehabt.
  • 4. Und warum soll ausgerechnet der Motorsegler dem technischen Fortschritt hinterher hinken.?

Zugegeben, der Anlasser kostet Geld, ca. 160,00 €.
Aber wenn ich den hohen Gebrauchswert, die aktive Sicherheit und den doch relativ günstigen Preis zum Gesamtwert eines Mose ins Verhältnis setze, muss ich nicht mehr lange überlegen.

Ich möchte hier meine langjährige Erfahrungen mit der Handhabung und dem Umgang des Anlassers am Beispiel meiner SF 33 mit 
ZG 38
und Fema Bordanlasser aufschreiben und weitergeben.

Zum Betrieb.

... man muss unterscheiden, zwischen einem Benzinmotor am Boden, z.B. in einer Kettensäge und einem Motor in unserm Modell. Die Motore sind unter Umständen gleich, doch der Startvorgang ist unterschiedlich.

  • Startet  man einen Benzinmotor ( z.B. Kettensäge), schließt man erst die Chokklappe, dann betätigt man den Starter.
    Ist der Motor angesprungen, öffnet man die Choklappe, wiederholt den Startvorgang und der Motor läuft.

So mag bei unserem Modell der Motorstart am Boden auch gelingen.- - -

Ich stehe hinter dem Modell und kann den Startvorgang verfolgen. Beide Hände sind zur Bedienung der Schalter,
für Chokklappe und Anlasser frei. Ich bekomme sofort mit, wenn der Motor anspringt und kann die Chokklappe sofort öffnen und den Startvorgang unterbrechen, ohne dass der Motor absäuft. 

Bin ich aber mit meinem Modell in der Luft, ist es etwas anders.- - -

Ich muss mich auf den Flug konzentrieren,  habe meine Hände für die Schalter nicht frei, es sind unter Umständen noch andere Motorengeräusche in der Luft und ehe ich mitbekomme, bzw. höre, dass der Motor angesprungen ist, ist er versoffen und
dann ist jeder weitere Startvorgang umsonst.


Hier muss ich anders verfahren...

Zuerst muss der Anlasser betätigt werden, ( sodass der Motor dreht-) und dann wird die Chokklappe geschlossen.
Ist der Motor angesprungen, wird erst die Chokklappe geöffnet (der Anlasser dreht aber weiter) und dann erst wird der Anlassvorgang beendet.

( Das schadet dem Anlasser nicht, da über einen Freilauf der Motor den Anlasser ,, überholen kann ,,)

Und das geschieht alles mit einem 3 Stufenschalter, griffgerecht auf der linken Seite des Senders.
Mit diesem betätige ich über
ein Anlasserservo den Anlasser und die Chokeklappe zugleich.

Auf den folgenden Seiten habe ich den Aufbau des Anlasserservos und die Funktionsweise beim Startvorgang erläutert.
Der Umbau der Chokklappe im Vergaser und die Möglichkeit den Motor durch Zündunterbrechung zu stoppen ist ebenfalls beschrieben.

Der Fema Bordanlasser ist eine sichere und robuste Konstruktion, die kaum Wartung erfordert. Aber trotzdem sollten die Zahnradpaarungen hin und wider einen Tropfen Öl am besten ( SAE 80 ) bekommen.
Wichtig ist, bei Betrieb mit Kardanwelle, dass die Kardangelenke gut gefettet sind.

Trockene Kardangelenke können klappern und Knackimpulse erzeugen.
Man kann die Kardanwelle auch mit einem kleinen Kunststofflager und einer leichten Zugfeder hoch hängen.

Sollte es Fragen geben, ich helfe gern weiter.

Euer Irmin Barnert

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