Die
Aufzucht, Hege und Pflege einer seltenen Art
Der Modellflieger ist weltweit frei lebend
anzutreffen. In Deutschland reicht sein Verbreitungsgebiet von der Nordseeküste
bis in die Alpen, was auch seine unterschiedliche Lebensweise erklärt.
So trifft man
vor allem in den Alpen, in den Mittelgebirgen, aber auch an den Küsten oft auf
jene Modellflieger
die den Hangflug
betreiben.
Im Flachland
war Jahrzehntelang eine Unterart vertreten die es wohl hauptsächlich mit Gummi
machte.
Einige
brauchen den Duft von Methanol und Rizinusöl um zu überleben, andere setzen auf
die Kraft von Lithium,
Watt, Volt und Ampere.
Die Stärke
der Deutschen Population liegt bei geschätzt 95.000 Individuen, die fast nur
aus Männchen besteht.
Die Weibchen treten nur selten in Erscheinung, sie lieben
es häuslicher, verlassen ihren Bau selten und kümmern sich oftmals fast allein
um die Aufzucht der Jungen.
Sie kommen nur vereinzelt mit an jene Plätze, an
denen die Männchen ihrem Vergnügen nachgehen.
Trotzdem
gelingt es immer wieder, aus dem gemeinsamen Nachwuchs neue und fähige Modellflieger hervorzubringen.
In seinem Bau
trifft man den Modellflieger sehr
häufig an seinem Lieblingsplatz, in der Werkstatt an, (Keller), Dachboden,
Bastelraum, ect.) wo diese possierlichen Kerlchen mit Hingabe an ihren Modellen
arbeiten.
Dieser nur für ihn so wichtige Platz wird selten mit anderen
Mitgliedern der Familie geteilt.
Hier kann der Modellflieger stundenlang an seinem nächsten Modell werkeln und
dabei Zeit und Raum um
sich herum vergessen.
Eine recht
ansehnliche Population dieser geselligen und harmlosen, gelegentlich aber auch ein
wenig einzelgängerisch lebenden Art, kann man seit etwa einer Dekade, etwa
Mitte August jeden Jahres, im Grenzgebiet zwischen Hessen und Bayern antreffen.
Es handelt
sich dabei um eine noch in der weiteren Verbreitung befindliche Unterart der
Gattung Homo modellfliegerensis die
mit dem Artnamen motorsegleris
bezeichnet wird.
Spötter behaupten gar, die könnten sich nur nicht entscheiden
ob sie nun Motor- oder Segelflug betreiben wollen.
Durch
Zuwanderung aus dem Umland sowie dem Europäischen Ausland konnte wieder
frisches Blut in diese etwas isolierte Gruppe gebracht werden, was in den
letzten 25 Jahren zu einer kaum für möglich gehaltenen Zunahme ihrer Anzahl
geführt hat.
Die artgerechte Haltung dieser Spezies ist eigentlich gar nicht so
schwierig. Man hält sie am besten einzeln und sorgt dafür dass sie stets
reichlich Freizeit haben, die sie dann in ihrer Werkstatt verbringen.
Die Fütterung ist einfach! Der Modellflieger stellt meistens keine
allzu hohen Ansprüche. Jede auch für normale Menschen geeignete Nahrung wird
meist bereitwillig und gern angenommen.
Bei der Tränkung gibt es zu Anfang allerdings
häufig kleine Probleme. Einige Modellflieger
brauchen Bier um zu überleben, wieder andere bevorzugen Kaffee oder Tee,
Limonaden oder Säfte. Es soll sogar einzelne Individuen geben, die mit Wasser
zufrieden sind.
Stellt man
diese Getränke wohltemperiert und in ausreichender Menge, eventuell sogar noch
im Bastelraum bereit, kann man sich der Zuneigung dieser Art sicher sein.
Es soll sogar
Fälle geben in denen diese niedlichen Kerlchen nachts das Bett mit Ihnen
teilen.
Vorausgesetzt sie haben über ihr neues Projekt nicht ganz und gar die
Zeit vergessen.
Um sich der
völligen Hingabe des Modellfliegers
an seinen Menschen zu versichern, braucht man ihm nur gelegentlich einige
Kleinteile aus dem Fachgeschäft mitzubringen, die Rechnung des Versandhandels
stillschweigend zu begleichen, oder den schon lange und sehnlichst erwünschten
Bauplan für ihn zu bestellen.
Das führt oft zu einer Anhänglichkeit die
ihresgleichen sucht.
Dies bringt
uns zu dem wohl einzigen Wermutstropfen
bei der Haltung eines Modellfliegers in der menschlichen Familie. Das liebe
Geld!
Jeder Modellflieger braucht logischerweise Flugmodelle. Nun glauben sie bitte
nicht dass ein Einziges ausreicht. Nein, Eines für wenig Wind und Eines für
viel Wind sind die Mindestausstattung! Darüber hinaus dürfen es gern noch Eines
mit Elektroantrieb, ein Oldtimer, ein Hochleistungssegler, sowie ein Modell zum angeben sein.
Den knappen
Platz in der Werkstatt teilt er sich liebend gern mit einem Modell das noch
keiner hat, Einem das nie fertig wird, und Einem das man schon immer mal bauen
wollte.
Drücken sie
trotzdem beide Augen zu und vergessen sie bitte nicht das auch Ihr
Modellflieger fast immer in Ihrer Nähe ist, (Werkstatt) und außer dem Flugplatz
nur höchstens einmal im Monat eine Kneipe aufsucht (Vereinsversammlung).
Andere Männer
sind da viel hemmungsloser.
©
Ute und Jürgen Krüger, anlässlich des 25. Motorsegler-Treffens im August 2014
in Bad Brückenau
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